Teilhabe und Mitgestaltung: Digitalisierung öffentlicher Räume

Kohler, Martin. 2017. „Digitale Gärten: Die Gestaltung der Umweltbeziehungen“, metropolitan open spaces, Berlin.
 
Impulsvortrag im Rahmen der Session „Teilhabe und Mitgestaltung“. Der Beitrag ging von der Frage „Wie beinhaltet Teilhabe und Mitbestimmung an städtischen Freiräumen die Gestaltung von Umweltbeziehungen vor dem Hintergrund der Digitalität?“ aus und versuchte die Umwerfungen durch die Digitalisierung und die daraus resultierende neuen „Mediaecologies“ aufzuzeigen. Dies bringt andere Nutzer(erwartungen) hervor und vermischt analoge Räumlichkeit als Ko-Präsenz mit anderen medial vermittelten Präsenzen (wie ein WhatsApp Chat in der U-Bahn).
 

metropolitan open space – Freiräume in der wachsenden Stadt
Internationale Konferenz vom 18. bis 21. Mai 2017 in Berlin

Berlin und andere Metropolen stehen aktuell vor gewaltigen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf ein deutliches Bevölkerungswachstum. Spannend dabei ist die Frage, welche Bedeutung urbane Freiräume für nachhaltiges Wachstum haben. Welche Beiträge können Landschaftsarchitektur, Stadt- und Freiraumplanung sowie Gartenkultur leisten, wenn es darum geht, vor Ort Antworten auf globale Herausforderungen zu geben?

Vier Sessions diskutierten „Teilhabe und Mitbestimmung“, „Städte im Anthropozän“, „Planung als Kulturauftrag“ und „Strategien für das Urbane Grün“. Zusammen mit Andreas Krüger, Stadt- und Projektentwickler, belius GmbH, Prof. Jürgen Weidinger, Technische Universität Berlin und Prof. Ulrike Böhm, Universität Stuttgart diskutierten wir über Teilhabe und Mitbestimmung bei der Gestaltung und Produktion urbaner Räume anhand von Beispielen wie der Highline in New York, dem Tempelhofer Feld in Berlin und „Anderen Freiräumen“ in Hamburg.

Mein Beitrag startete von der Frage „Wie beinhaltet Teilhabe und Mitbestimmung an städtischen Freiräumen die Gestaltung von Umweltbeziehungen vor dem Hintergrund der Digitalität?“ und war im Wesentlichen auf die Umwerfungen durch die Digitalisierung gemünzt und wie diese neuen „Mediaecologies“ andere Nutzer(erwartungen) hervorbringen und analoge Räumlichkeit als Ko-Präsenz sich immer mehr mit anderen medial vermittelten Präsenzen (wie ein WhatsApp Chat in der U-Bahn) mischen.

Daraus ergaben sich fünf Thesen für die Teilhabe und Mitbestimmung im öffentlichen Raum:

  1. Schatteninfrastrukturen [städtischer Daten und Services] werden entstehen – und die öffentlichen Institutionen werden sie nicht kontrollieren können.
  2. Der Konsument digitaler Services wird es gewohnt sein als „Ich“ angesprochen zu werden – und wird dies auch von der Stadt verlangen.
  3. Digitale „Fenster“ werden den Raum durchlöchern und neu verbinden – „Nähe“ wird mehr sozial und weniger räumlich bestimmt.
  4. Sensoren und Kommunikationsnetze machen die Stadtstruktur sichtbar in Echtzeit – die algorithmische Stadt ist mit der bisherigen Partizipationskultur nicht kompatibel.
  5. Umwelt wird für den Einzelnen immer gestaltbarer – warum sollte er sich dem Aushandeln mit Anderen aussetzen?

 

Mehr? Hier:

http://www.bdla.de/aktuell/top-themen/2111-metropolitan-open-space-iga-2017

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